Infolge der stetig steigenden Anzahl an Verkehrstoten wurde Ende der 1950er-Jahre das bisherige Vorgehen bei Unfällen überdacht. Nach einigen erfolglosen Versuchen in anderen Städten gelang es in Köln schließlich, am 11. April 1957 den ersten Notarztwagen Deutschlands der Öffentlichkeit vorzustellen.
Zuvor hatte in der Unfallrettung der Grundsatz gegolten, den Patienten so schnell wie möglich mit dem Unfallrettungswagen ins Krankenhaus zu transportieren. Um dies zu ändern, planten Prof. Dr. Victor Hoffmann, Direktor der chirurgischen Universitätsklinik Köln, und sein Mitarbeiter Dr. Engelbert Friedhoff, Leiter der Unfallabteilung, einen Notarztwagen zu entwickeln, mit dem mitfahrende Ärzte bereits am Unfallort die unmittelbare Lebensgefahr abwenden sollten.
Am 3. Juni 1957 ging der Wagen um 9:00 Uhr auf der Feuerwache Lindenthal in Dienst. Den ersten großen Einsatz hatte er direkt am Folgetag, als eine Frau in der Balthasarstraße einen Liter Wermuthwein getrunken und sich dann vor das ausströmende Gas ihres Herdes gesetzt hatte. Nachdem der zuerst eingetroffene Unfallrettungswagen sie acht Minuten lang notversorgt hatte, behandelte der mit dem Notarztwagen eintreffende Notarzt die Frau weiter, so dass sie beim Eintreffen in der Universitätsklinik bereits wieder bei Bewusstsein war.
Ein Einsatz täglich blieb zunächst wochenlang der Durchschnitt. Bis zum 23. Juli 1957 wurden 32 Einsätze verzeichnet, darunter 15 Verkehrsunfälle, zwölf Ertrinkende und zwei Vergiftete. Am Ende des Jahres waren es bereits 199 Einsätze.
Nachdem die Stadt den Notarztwagen im Jahr 1959 von der Arbeits- und Forschungsgemeinschaft für Stadtverkehr und Verkehrssicherheit als Eigentümer übernommen hatte, ging er am 3. Juli 1959 in den Besitz der Berufsfeuerwehr Köln über.
Das Fahrzeug blieb lange Zeit ein Paradestück. Neben dem großen Interesse auf Ärztekongressen im In- und Ausland diente er bei Staatsbesuchen in Köln, Bonn oder im Brühler Schloss auch dem Schutz der Bundespräsidenten und von anderen Staatsoberhäupter wie Charles de Gaulle.
Das Fahrzeug bestand schließlich aus einem fabrikneuem FK 2500 2,5 t Fahrgestell und einem Kofferaufbau. Das Fahrzeug war so klein wie möglich zu halten gehalten, um die Wendigkeit und Schnelligkeit nicht zu beeinträchtigen. Die Innenraumnutzlänge betrug 3,7 m, die Nutzhöhe 1,9 m und die Nutzbreite 2,2 m. Der Tragentisch war so aufgebaut, dass das Kopfende höher und tiefer gestellt werden konnte. Eine starke Neonbeleuchtung war ebenso installiert wie ein Kreislaufgerät. Herzstück war darüber hinaus ein dreiteiliger Schrank hinter dem Fahrerhaus mit ausgewählten Instrumenten, Medikamenten und Geräten.